2014
Leserkommentare: Die „schreibende Minderheit” nimmt Einfluss
24. 04 2014
Untersuchung in Zusammenarbeit mit newsroom.de
Journalisten haben ein ambivalentes Verhältnis zum Dialog mit dem Leser
Im Jahr 2011 hat das ECCO-Agenturnetz erstmals untersucht, wie Journalisten zu den Meinungsäußerungen ihrer Leser stehen. Im Frühjahr 2014 haben wir die Untersuchung gemeinsam mit dem Journalistenportal newsroom.de wiederholt.Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Kommentarbereiche der Medien von der Unternehmenskommunikation nicht vernachlässigt werden dürfen. Hier spielt sich ein nicht unwichtiger Teil der Meinungsbildung ab, denn Leserkommentare beeinflussen die künftige Berichterstattung über ein Thema. Diese Einschätzung teilen nach wie vor rund 60 Prozent der deutschen Journalisten.
Ambivalente Haltung gegenüber Leserkommentaren
Insgesamt war und ist die Haltung der Journalisten gegenüber den Leserkommentaren zwiegespalten. Immerhin noch 43,8 (2011: 84,3) Prozent der Antwortenden halten sie für eine sinnvolle Ergänzung der Berichterstattung. Gleichzeitig stimmen nur rund 20 (2011: 15,1) Prozent zumindest teilweise der Einschätzung zu, die Meinung der Kommentierer spiegle die Mehrheit der Leser wider.Der Ton wird polemischer
Der Stil der Kommentare ist in den letzten Jahren offensichtlich weniger sachlich und zum Teil polemischer geworden. Gaben 2011 noch 68,2 Prozent der Antwortenden an, die Diskussionen seien in hohem Maß oder überwiegend sachlich, hat sich dieser Anteil auf nur noch 59 Prozent deutlich reduziert. Gleichzeitig ist der Anteil derer, die den Ton als polemisch bezeichnen, von 10,8 auf 16,9 Prozent gestiegen.Facebook als Diskussionsplattform zweitrangig
Die Diskussionen haben sich bei Weitem nicht so stark in die sozialen Netze verlagert, wie manche Experten behaupten. Der Anteil der Medien, die ihren Lesern die Möglichkeit zu Kommentaren via Facebook geben, hat sich zwar auf 29,5 (2011: 11) Prozent nahezu verdreifacht, bei der Beliebtheit rangieren Social-Media Kanäle aber noch hinter der klassischen E-Mail. Hier steht der direkte Kommentar unangefochten an der Spitze der Skala.Dialog mit der Redaktion findet nicht statt
Erstaunlich ist nach wie vor die Abstinenz der Journalisten bei der eigenen Nutzung der Kommentarfunktion. Die Möglichkeit zum direkten Dialog mit dem Leser wird offensichtlich nur selten genutzt. Gerade einmal 14,3 (2011: 13,1) Prozent der Antwortenden nutzen das Angebot des eigenen Mediums häufig. Hin und wieder betätigen sich dort 28,6 (2011: 25.7) Prozent der Journalisten. Rund 60 Prozent waren und sind dort kaum bis gar nicht aktiv.Die gesamte Studie kann hier heruntergeladen werden.
Zu den Ergebnisse der Studie aus dem Jahr 2011 führt dieser Link.
Leserkommentare:
Die „schreibende Minderheit” nimmt Einfluss
20. 04 2014
Journalisten stehen dem direkten Dialog mit dem Leser immer noch eher distanziert gegenüber. Das ECCO-Agenturnetz gemeinsam mit dem Journalistenportal newsroom.de nach 2011 im Frühjahr 2014 erneut Journalisten befragt.Weiterlesen...
ADAC: Krisenkommunikation aus dem Lehrbuch
30. 01 2014
„Meinungen sind Tatsachen”, diesen Leitsatz nimmt das ADAC-Präsidium ernst. Der Verein demonstriert, wie auf eine Medienkrise professionell reagiert wird.Weiterlesen...
Journalisten-Studie: Social-Media-Begeisterung flaut ab
14. 01 2014
Der Social-Media-Hype ist vorbei – zumindest, was die Informationsbeschaffung von Journalisten angeht. Nur noch jeder Zehnte nutzt facebook & Co. häufig zur Informationsbeschaffung, während die klassische Pressemitteilung von über der Hälfte genutzt wird. Das ist das Ergebnis der von uns im Dezember 2013 durchgeführten Studie.Weiterlesen...
Journalisten-Studie: Social-Media-Begeisterung flaut ab
14. 01 2014
Pressemitteilung nach wie vor wichtigste Informationsquelle
Presseveranstaltungen: Bedeutung schwindet, aber immer noch wichtig
Klassische Presseveranstaltungen wie Pressekonferenzen, Pressegespräche und Exklusivinterviews verlieren zwar an Bedeutung, sind aber nach wie vor wichtig. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, die im Dezember 2013 von den Mitgliedern des internationalen PR-Agenturnetzes ECCO in Deutschland und Österreich durchgeführt wurde.
324 Journalisten beteiligten sich an der Online-Befragung. Fast die Hälfte von ihnen (46,9%) ist der Meinung, dass die Bedeutung klassischer Presseveranstaltungen zurückgegangen ist. Nur für eine Minderheit (19,7%) ist die Bedeutung gewachsen.
Gleichzeitig scheint die Social-Media-Begeisterung deutlich abgeflaut zu sein. Die Pressemitteilung als Informationsquelle liegt mit 55,6% deutlich auf Platz eins der häufig genutzten Quellen. Social Media wird nur noch von 10,8% der Journalisten häufig genutzt. Noch im Jahr 2012 hatte eine ECCO-Studie ein deutlich anderes Bild ergeben.
Pressekonferenzen und Pressegespräche sind nur bei wirklich wichtigen Themen erfolgversprechend
Es ist deutlich schwieriger geworden, mit Journalisten direkt ins Gespräch zu kommen. Nur bei äußerst wichtigen Themen sind Pressekonferenz oder Pressegespräch attarktiv genug, um den Großteil der Journalisten anzuziehen. Hoch im Kurs stehen jedoch nach wie vor Einzelgespräche sowohl bei konkreten Themen als auch als Hintergrundgespräch.
DiMiDo zwischen 10:00 und 12:00 Uhr sind die Lieblingstermine
Obwohl der klassische Redaktionsschluss im digitalen Zeitalter seine Bedeutung verloren hat, sind die zeitlichen Präferenzen der Journalisten gleich geblieben. Am erfolgversprechendsten sind Presseveranstaltungen am Dienstag, Mittwoch oder Donnsertag zwischen 10:00 und 12:00 Uhr. Alle anderen Termine sind eher ungünstig und nur eine kleine Minderheit ist für Abendtermine oder das in Großbritannien so beliebte Pressefrühstück zu begeistern.
Bei der Informationsbeschaffung:
Social Media, nein danke! Pressemitteilungen kommen an.
Die Social-Media-Begeisterung bei den Journalisten scheint sich gelegt zu haben. Gaben bei der ECCO-Studie zu Journalismus und Social Media im Jahr 2012 noch rund 60 Prozent der Journalisten an, facebook und Co. für die Beschaffung von Informationen zu nutzen, steht diese Quelle jetzt eindeutig auf dem letzten Platz. Entgegen der weithin vorherrschenden Meinung kommen Pressemitteilungen offensichtlich immer noch an. Sie stehen in der Rangliste der Informationsquellen noch vor den persönlichen Kontakten.
Pressemitteilungen direkt vom Unternehmen werden bevorzugt
Wenn sie Pressemitteilungen nutzen, bevorzugen die Journalisten den direkten Weg. Die Verteilung über Dienste wie news aktuell scheint der Resonanz nicht förderlich zu sein. Grafiken sind jedoch geeignet, die Beachtung zu steigern.Wenn Social Media, dann facebook
Wer Journalisten über Social Media erreichen will, kommt an facebook nicht vorbei. Twitter und XING spielen nur Nebenrollen.