Journalisten-Studie: Social-Media-Begeisterung flaut ab
14. 01 2014
Pressemitteilung nach wie vor wichtigste Informationsquelle
Presseveranstaltungen: Bedeutung schwindet, aber immer noch wichtig
Klassische Presseveranstaltungen wie Pressekonferenzen, Pressegespräche und Exklusivinterviews verlieren zwar an Bedeutung, sind aber nach wie vor wichtig. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, die im Dezember 2013 von den Mitgliedern des internationalen PR-Agenturnetzes ECCO in Deutschland und Österreich durchgeführt wurde.
324 Journalisten beteiligten sich an der Online-Befragung. Fast die Hälfte von ihnen (46,9%) ist der Meinung, dass die Bedeutung klassischer Presseveranstaltungen zurückgegangen ist. Nur für eine Minderheit (19,7%) ist die Bedeutung gewachsen.
Gleichzeitig scheint die Social-Media-Begeisterung deutlich abgeflaut zu sein. Die Pressemitteilung als Informationsquelle liegt mit 55,6% deutlich auf Platz eins der häufig genutzten Quellen. Social Media wird nur noch von 10,8% der Journalisten häufig genutzt. Noch im Jahr 2012 hatte eine ECCO-Studie ein deutlich anderes Bild ergeben.
Pressekonferenzen und Pressegespräche sind nur bei wirklich wichtigen Themen erfolgversprechend
Es ist deutlich schwieriger geworden, mit Journalisten direkt ins Gespräch zu kommen. Nur bei äußerst wichtigen Themen sind Pressekonferenz oder Pressegespräch attarktiv genug, um den Großteil der Journalisten anzuziehen. Hoch im Kurs stehen jedoch nach wie vor Einzelgespräche sowohl bei konkreten Themen als auch als Hintergrundgespräch.
DiMiDo zwischen 10:00 und 12:00 Uhr sind die Lieblingstermine
Obwohl der klassische Redaktionsschluss im digitalen Zeitalter seine Bedeutung verloren hat, sind die zeitlichen Präferenzen der Journalisten gleich geblieben. Am erfolgversprechendsten sind Presseveranstaltungen am Dienstag, Mittwoch oder Donnsertag zwischen 10:00 und 12:00 Uhr. Alle anderen Termine sind eher ungünstig und nur eine kleine Minderheit ist für Abendtermine oder das in Großbritannien so beliebte Pressefrühstück zu begeistern.
Bei der Informationsbeschaffung:
Social Media, nein danke! Pressemitteilungen kommen an.
Die Social-Media-Begeisterung bei den Journalisten scheint sich gelegt zu haben. Gaben bei der ECCO-Studie zu Journalismus und Social Media im Jahr 2012 noch rund 60 Prozent der Journalisten an, facebook und Co. für die Beschaffung von Informationen zu nutzen, steht diese Quelle jetzt eindeutig auf dem letzten Platz. Entgegen der weithin vorherrschenden Meinung kommen Pressemitteilungen offensichtlich immer noch an. Sie stehen in der Rangliste der Informationsquellen noch vor den persönlichen Kontakten.
Pressemitteilungen direkt vom Unternehmen werden bevorzugt
Wenn sie Pressemitteilungen nutzen, bevorzugen die Journalisten den direkten Weg. Die Verteilung über Dienste wie news aktuell scheint der Resonanz nicht förderlich zu sein. Grafiken sind jedoch geeignet, die Beachtung zu steigern.Wenn Social Media, dann facebook
Wer Journalisten über Social Media erreichen will, kommt an facebook nicht vorbei. Twitter und XING spielen nur Nebenrollen.